Freude an Leistung
Die studentische Leserschaft wird den Nicht-Charme von Klausuren gerade in diesen Tagen wieder aufs neue kennenlernen. Doch bitte schön was treibt die Menschen dazu, vor den Wissenstests so unglaublich euphorisch zu sein? Da springen Leute über Bänke, brüllen laut "Moin" (Ein erster Hinweis, wo der Blogbesitzer studieren könnte) durch den Raum und legen alle Hemmungen ab. Und ausnahmslos alle können den Stoff nicht, was natürlich wiederum alle wissen müssen. Gegenseitig zählt man sich auf, was man nicht verstanden hat und es scheint, als würde die Laune stiegen, je weniger der Gegenüber weiß. Kollegtive Gewissensberuhigung durch kollegtives Nichtwissen? Dann schreibt man sein Ding runter und das selbe Theater in der Ecke der verlorenen Lungen wieder. "Das wusste ich nicht", "das war Scheiße", "das einzige was ich wusste war mein Name" und und und. Und am Ende bestehen alle. Negativ und untertreibend über seine eigende Leistung zu sprechen hat sowas von Konjunktur. Aber warum ist eine positive Selbsteinschätzung so gesellschaftlich verächtet? Streber und Angeberei wird schnell unterstellt. Und deshalb sind die, die was drauf haben, auch immer die Leisesten und die blondierten Mädchen mit der reingesteckten Jeans in irgendwelchen Schuhen die für 30 Meter Schnee und -192*C ausgelegt sind die Lautesten. Eine komische Gesellschaft.
kettauto - Di, 10. Jan, 22:42